Johannes von Günter
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'''Johannes von Günter''' arbetade vid [[Georg Müller Verlag]], och var Serners kontakt, senare vän. von Günter skrev efterordet ''Wie ich Frank Heller entdeckte'' till ''Herrn Collins Abenteuer'', Hartfrid Voss Verlag 1967. von Günters självbiografi ''Ein Leben in Ostwind'' berör bara åren fram till och med 1914, och Serner omnämns därför ej. ==Wie ich Frank Heller entdeckte== Der Ausbruch des ersten Weltkrieges fand mich in München. Ich wollte von Straßburg nach London fahren, um von dort nach New York zu reisen, aber die Stimmung in Straßburg war so fiebrig, daß ich am 31. Juli mit dem letzten Pariser Schnellzug nach München zurückfuhr, denn es schien sich etwas zusammenzubrauen, obwohl damals kein Mensch an Krieg glauben wollte. Und dies »etwas« wollte ich lieber in München abwarten, wo meine Verleger waren und wo ich Freunde hatte. Am nächsten Tage war die Mobilmachung, und die Geschichte dauerte nicht, wie Pessimisten annahmen, vier Wochen, sondern über vier Jahre. Ich war damals ein junger Dichter, der ein kommender Theatermann zu sein glaubte. Davon konnte man in einer so aufregenden Zeit nicht leben, und so entschloß ich mich nach einigem Hin und Her, Verleger zu werden. Mein verstorbener Freund Georg Müller, der Besitzer eines der größten süddeutschen Verlage, nahm mich als Volontär auf, kurze Zeit darauf aber war ich, da Müller eingezogen wurde, bereits Leiter des Verlages. Es war nicht ganz einfach, denn Müllers berühmte Klassiker konnte ich, da damals kein edles Papier und kein Leder hergestellt wurden, nicht fortsetzen, und somit mußte ich bedacht sein, neue Werke auf den Markt zu bringen, die den durch den heillosen Krieg gewandelten Wünschen der Leser zusagten. Man darf dabei nicht vergessen, daß ja infolge des Krieges vieles aus dem Ausland nicht verlegt werden konnte. Meine Franzosen und Engländer, aber auch die Russen konnte ich nicht bringen. Da war guter Rat teuer. Im Herbst 1915 besuchte mich ein Freund, ein Schriftsteller aus dem neutralen Schweden, Graf Birger Mörner, und den fragte ich natürlich aus, wie es in Schweden aussähe, denn zu diesem Land hatte ich großes Vertrauen: August Strindberg war ja einer meiner Hauptautoren. Mörner kam mir gleich mit einem positiven Vorschlag: »Kennst du Frank Heller?« »Nie gehört.« »Er schreibt die spannendsten und lustigsten Abenteuergeschichten.« Ich rümpfte die Nase. Abenteuergeschichten! Das war nichts für den angesehenen Georg Müller Verlag. Mein Freund lachte mich aus. »Man sieht, daß du ihn nicht kennst. Das ist ganz was Neues. Der schreibt so, daß sich kein Verlag seiner zu schämen braucht. Meine liebe Selma Lagerlöf ist entzückt von ihm, und der König (von Schweden) ist sein treuester Verehrer.« Hm, Selma Lagerlöf, die große Dichterin und Nobelpreisträgerin und der alte König Gustav, der große Europäer, — der Fall war zu überlegen. »Aber wie soll ich ihn lesen? Ich kann nicht schwedisch.« »Ich kenne in Wien eine Übersetzerin, Marie Franzos, frag mal bei der an.« Das tat ich. Ich schrieb der Dame und erhielt zu meinem Erstaunen gleich eine Reihe von Zeitungsausschnitten. Es stellte sich heraus, daß sie die beiden ersten Bücher von Frank Heller bereits übersetzt hatte, und daß die »Abenteuer Filip Collins« schon vor kurzem in der »Neuen Zürcher Zeitung« erschienen waren, während sein Roman »Die Finanzen des Großherzogs« in der gleichen Zeitung gerade zu laufen begonnen hatte. Das war ein rechter Glücksfall. Nicht nur, daß die vortreffliche Neue Zürcher ein weiterer Beweis für die Güte des Autors war, nun konnte ich ihn also auch selber lesen und mir ein Bild machen. Der Mann gefiel mir. Das waren Abenteuer, die nicht nur der Spannung wegen geschrieben waren, dieser Schwede setzte gescheite Leser voraus, Leser mit Geist, mit Sinn für Humor, Leser, die etwas mehr verlangten als bloß Unterhaltung. Sein Held war, im Gegensatz zu den üblichen Detektivgeschichten, selber ein liebenswerter Abenteurer mit dunkler Vergangenheit. Diesen originellen Mann konnte ich brauchen. So kam es, daß ich bald danach mit Frank Heller einen Generalvertrag schloß. Sein erstes Buch erschien im Georg Müller Verlag im Herbst 1916, und hierauf folgten dann Jahr um Jahr seine weiteren Bücher. Die Presse reagierte positiv. Bedeutende Kritiker wie Kasimir Edschmid und Franz Blei setzten sich entzückt für ihn ein, und das deutsche Publikum fand gleich Geschmack an diesem neuen lustigen Schweden, der ein so amüsanter und großartiger Erzähler war, dem immer etwas neues Unerwartetes einfiel. Der Verlag hatte einen vortrefflichen Autor gewonnen, ich aber fand in ihm einen lieben Freund. Es war ein schmerzlicher Verlust für mich, als Frank Heller bald nach dem zweiten Weltkrieg auf der Insel Bornholm, wo er eine hübsche Besitzung sein eigen nannte, bei einem Ausflug vom Rad stürzte und an den Folgen dieses Unfalls viel zu jung starb. Die folgende Zeit hatte für die reizenden Erzählungen des schwedischen Dichters kein Ohr: man weiß, wie hart im Laufe der letzten Jahrzehnte sich die Dinge im Raum stießen. So war es dazu gekommen, daß nur sogenannte »harte« Kriminalromane gekauft wurden. Wer konnte da die stille Stimme dieses klugen, dieses erzgescheiten Erzählers vernehmen? Die Schweden haben ihn während der ganzen langen Zeit nie vergessen. Seine Romane, es sind einige ungewöhnlich vergnüglich spannende darunter, und seine Novellen erlebten immer wieder neue Auflagen; auch das Fernsehen hat sich neuerdings mit großem Erfolg seiner bemächtigt. Dort haben ihm die Leser stets die Treue gehalten. Umso mehr freue ich mich, daß hier der Versuch unternommen wird, diesem heiteren und allen bekömmlichen Dingen aufgeschlossenen Dichter den Weg nach Deutschland wieder freizumachen. [[Kategori:Personer|Günter, Johannes von]]
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